Untersuchungen zur Ikonographie der Darstellungen der meroitischen Königsfamilie und zu Fragen der Chronologie des Reiches von Meroe
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Die 1963 fertiggestellte Dissertation von Steffen Wenig „Untersuchungen zur Ikonographie der Darstellungen der meroitischen Königsfamilie und zu Fragen der Chronologie des Reiches von Meroe“ stellt die methodische und quellenkundliche Basis vieler späterer Arbeiten des Autors dar. Die hier vorgestellte Revision der bis dato vorgelegten chronologischen Studien zur meroitischen Periode des Reiches von Kusch – namentlich jener von George A. Reisner, Dows Dunham und Fritz Hintze – bildet die Grundlage der im Katalogband Africa in Antiquity, Brooklyn 1978 publizierten und seither autorativen Liste kuschitischer Herrscher. Mit der hier vorgelegten Diskussion wird jene inzwischen weitestgehend etablierte Herrscherabfolge auch methodisch nachvollziehbar und in den Quellen verortet. |
Die Untersuchung zur Ikonographie der Königsfamilie in der meroitischen Periode stellt die erste systematische Zusammenstellung ikonographischer Elemente der Herrscherrepräsentation dar. Im Kontext der chronologisch orientierten Analyse der Kapellendekoration werden grundsätzliche Beobachtungen zur stilistischen und ikonographischen Entwicklung der Kunst im meroitischen Reich formuliert. |
Ein knappes Schlußkapitel zu möglichen Beziehungen zwischen Kusch und dem sagenhaften Land Punt ist vor allem von wissenschaftshistorischem Interesse. Es bezeugt einen frühen Ansatz, die Kultur des Reiches von Meroe nicht nur im Kontext Ägyptens, sondern auch seiner innerafrikanischen Nachbarn zu sehen. So steht diese nun in Gänze zugängliche Dissertation als der Ausgangspunkt der vielfältigen Interessen, die Steffen Wenig in seinem weiteren Forscherleben verfolgte. |